Ein Besuch im Ohr Bilddokumentation eines Hör-Ausflugs ins Audioversum und spontane Kinderreaktionen

Ob du wohl so laut schreien kannst, wie ein Wolf heult oder wie ein Elefant trompetet? Ob du mit deinen Knochen hören kannst? Ob eine Hörschnecke kriechen kann?

Im Audioversum in Innsbruck könnt ihr in die Welt des Hörens eintauchen. Hier erlebt ihr das Hören hautnah und mit allen Sinnen. Ihr erfahrt dabei viel Interessantes über die Lautstärke, unser Hörorgan, über Schallwellen und deren Weg ins Gehirn.

Im Schreiraum beweisen die Kinder, wie laut sie schreien können. Die Laut­stärke wird mittels Lichtstreifen dargestellt. Für den direkten Vergleich zeigt
die Skala auf, welche Tiere wie laut sind.

Zwei kleine Mädchen stehen im Schreiraum des Audioversums in Innsbruck. Sie halten sich die Ohren zu und schreien, so laut sie können. Mit Lichtstreifen wird im Raum angezeigt, wie viel Dezibel die beiden erreichen.
Abb. 1:  Im Schreiraum (eigene Abbildung)
„So laut können wir schreien…. wie ein Elefant!“

Die überdimensional nachgebildeten Haarzellen erzeugen bei Berührung und Biegen unterschiedliche Klänge. Hier wird nachgestellt, wie es klingt, wenn man nicht mehr alle Frequenzbereiche hört, etwa bei altersbedingtem Hörverlust oder durch dauerhafte Lärmbelastung.

Zwei kleine Kinder stehen am übergroßen Modell der Haarzellen im Audioversum. Sie halten mit beiden Händen die Stäbe und bewegen diese.
Abb. 2:  Haarzellen bewegen (eigene Abbildung)
„Die klingen… einer tief und einer hoch… zuerst laut, dann leise.“
„Wenn man den Stab biegt, gibt er nur mehr so leise Töne ab: du-diiii-duuu.“
„Die Stäbchen verfärben sich beim Angreifen und Musik spielt…“
Zwei Kinder stehen am übergroßen Modell der Haarzellen im Audioversum. Sie wackeln damit und sind erstaunt.
Abb. 3:  Staunen und entdecken (eigene Abbildung)
„Wenn die abbrechen, dann hörst du nichts mehr.“
„Wenn´s zu laut ist, brechen die Stäbe ab.“

Schall kann auch über Knochen ins Innenohr übertragen werden. Dies ist für viele eine völlig neue Erfahrung und kann über verschiedene Knochen ausprobiert werden, z. B. über die Schädelplatte, die Stirn oder den Ellenbogen.

Ein Mädchen hält sich eine Stimmgabel an den Kopf und lauscht.
Abb. 4:  Knochenhören (eigene Abbildung)
„Wenn du nichts mehr hörst, musst du durch Knochenleitung horchen. Das geht durch die Schädelplatte bis runter ins Ohr.“
Das vibriert und ich hör’ den Ton im Ohr.“
Ein Mädchen steht an den Knochenschall-Trichtern im Audioversum. Es ist im Begriff, seine Stirn daran zu halten. Eine Frau steht hinter dem Mädchen und hält ihm die Ohren zu.
Abb. 5:  Über die Stirn hören (eigene Abbildung)
„Die Knochen leiten das Lied hinein, dass man´s im Kopf hört.“

Über die Geräuschtrichter lauscht man verschiedenen Geräuschen – eine akustische Entdeckungsreise.

Ein kleines Mädchen steht an Hörtrichtern im Audioversum. Es lauscht den Geräuschen.
Abb. 6   Geräuschen lauschen (eigene Abbildung)
„…mal hineinhorchen…“
„Da kommen so Geräusche heraus…“
„Welchen Lärm macht was?“

In die Geschichte vom Ohr eintauchen: Die Kinder schauen, hören, überlegen und entdecken anhand des japanischen Erzähltheaters. Ein Kind gelangt selbstreflektierend zur Erkenntnis, dass Sinne sich gegenseitig ergänzen, aber auch einzeln funktionieren:

Kinder sitzen und knien am Boden und schauen interessiert auf etwas, das außerhalb des Bildes stattfindet.
Abb. 7:  Ohne Ohren schauen? (eigene Abbildung)
„Wenn ich mir die Bilder anschaue, brauche ich die Ohren gar nicht.“
Kinder sitzen im Schneidersitz am Boden und schauen einer Frau zu, die mithilfe eines japanischen Erzähltheaters das Ohr erklärt.
Abb. 8:  Ohne Augen hören? (eigene Abbildung)
„Dafür braucht man, wenn man horcht, gar keine Augen.“
Kinder sitzen und knien am Boden rund um ein übergroßes Ohr-Modell. Sie greifen es an und bauen es auseinander.
Abb. 9:  Blick ins Ohr (eigene Abbildung)
„Eine Mittelohrentzündung – tut ganz fest weh.“
„Wenn das Trommelfell ein Loch hat, hörst du nichts mehr.“ – „Oder wenn es mit irgendetwas verstopft ist, dann hörst auch nichts.“

Beim binauralen Spiel wird das räumliche Hören auf unterhaltsame Weise sensibilisiert. Man hört Vogelgezwitscher, geht diesem nach, ortet die Vögel und „befreit“ sie dadurch.

Ein Bub hat Kopfhörer auf und bewegt sich konzentriert durch einen kleinen Raum.
Abb. 10: Richtungshören (eigene Abbildung)
„Da hab´ ich Vögelen gesucht…“
„Wo wird´s lauter? Da ist’s… zack, wieder eins gefangen.“

Das AUDIOVERSUM ist ein interaktives Science Center, das biologische und physikalische Vorgänge leicht verständlich macht und spielerisch vermittelt. Die Exponate zum Anfassen und Be-Greifen fördern selbstbestimmtes Lernen und regen zum Weiterdenken an. Das AUDIOVERSUM unterstützt Pädagoginnen und Pädagogen und liefert Impulse, die den Bildungsalltag bereichern. Es wird kein Vorwissen vorausgesetzt!

AUDIOVERSUM
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Patrizia Bartl

Ich arbeite als Dozentin an der Pädagogischen Hochschule am Institut für Elementar- und Primar­pädagogik.

Dort beschäftige ich mich unter anderem mit theorie­basiertem aber praxisnahem und projekt­orientiertem Lernen.

Es ist mir ein Anliegen, dass sowohl Kinder als auch Studierende Dinge ausprobieren dürfen und Fehlermachen zum Lernen dazugehört.

Inés Pichler

Ich arbeite als Dozentin an der Pädagogischen Hochschule Tirol.

Dort beschäftige ich mich auch mit Sprachwissenschaft, dem Schreiben und mit nachhaltiger Bildung und Entwicklung.

Es ist mir ein Anliegen, dass wir Kommunikation als anregenden Austausch und als schrittweise und gegenseitige Annäherung verstehen, um gute Beziehungsarbeit zu leisten.